Großbauteil aus Flüssigsilikon für innovativen 3D-Druck entwickelt
„Eine unserer Stärken ist es, unsere Partnerunternehmen vom ersten Prototypen eines neuen Bauteils bis zur Serienfertigung als Co-Designer zu unterstützen“, erklärt Karl Großalber, VP Marketing & Sales bei starlim im österreichischen Marchtrenk. Jüngstes Beispiel einer solchen Entwicklungspartnerschaft ist eine transparente Silikon-Wanne, welche die W2P Engineering GmbH aus Wien in 3D-Druckern einsetzt.
W2P Engineering ist ein Entwicklungs- und Maschinenbau-Unternehmen, das sich auf 3D-Drucker für medizinische Anwendungen spezialisiert hat. Der Markt für medizinische Hilfsgeräte schreit geradezu nach 3D-Druck-Lösungen, die individuell für jeden Patienten hergestellt werden müssen. Mit kaum einem anderen Verfahren lassen sich so schnell, kostengünstig und präzise Teile wie Hörgeräte oder Zahnprothesen herstellen. „In den vergangenen drei Jahren haben wir weltweit insgesamt 250 3D-Drucker verkauft, unter anderem an die Zahnmedizin“, beschreibt der technische Leiter bei W2P Dr. Simon Gruber den Markt, der weiterhin enorme Wachstumspotentiale bietet. Intraorale Scanner, die in der modernen Zahnmedizin Einsatz finden und ein aktuelles Bild des Kiefers und der Zahnstellung erzeugen, liefern digitale Daten, die ein 3D-Drucker perfekt in ein passendes Bauteil umsetzen kann. Dies können gleichermaßen temporäre Kronen, Aufbissschienen oder Bohrschablonen sein, die beim Setzen von Zahnimplantaten Einsatz finden. Zur Herstellung der Bauteile nutzt der 3D-Drucker lichtaushärtende Photopolymere. Diese befinden sich in einer transparenten Wanne, in der sie von unten belichtet werden und dadurch schichtweise aushärten. Schicht für Schicht entsteht auf der Bauplattform, welche sich über der Wanne befindet, das gewünschte Bauteil. Schnell und präzise.
Und genau diese Wanne für Photopolymere entwickelte starlim gemeinsam mit seinem Kunden W2P aus einem hochtransparenten und für medizinische Anwendungen zugelassenen Silikon. „Es handelt sich bei der Wanne, die rund 400 g wiegt, um eines der größten Bauteile, das wir je gefertigt haben“, so Karl Großalber. „Als anerkannter Spezialist für die Herstellung von Silikon-Spritzgussbauteilen konnten wir bei der Einstellung des Prozesses für ein Bauteil mit einem Schussvolumen von 500 ml wieder einmal unsere Marktführerschaft unter Beweis stellen.“ „starlim ist weltweit derzeit das einzige Unternehmen, das die Wanne für unsere 3D-Drucker produzieren kann. Wir sind sehr froh über diese erfolgreiche Partnerschaft“, betont Dr. Gruber. Für die Wanne kommt ein neuer hochtransparenter Silikon-Typ zum Einsatz, der für optische Anwendungen entwickelt wurde und für die Photopolymerisation ideal geeignet ist. Auch die Antihafteigenschaften des Silikons kommen in dieser Anwendung voll zum Tragen. Sie ermöglichen eine einfache Reinigung und konnten, durch die geringen Prozesskräfte, deutlich längere Wannen-Standzeiten erzielen.