Schnell und effizient zum 2 K-Vollsilikon-Bauteil
starlim kombiniert Produktions-Know-how mit Finite Elemente Methoden
Auch wenn es nicht den Anschein hat, Babyschnuller sind als Kunststoffprodukt durchaus eine Herausforderung. In der Regel bestehen sie aus zwei Komponenten und müssen strengste Gesundheits- und Sicherheitsauflagen erfüllen. Diese Herausforderung nimmt die Starlim Spritzguss GmbH aus Marchtrenk in Österreich gerne an, schließlich verfügt der Silikonspezialist nicht nur über mehr als 40 Jahre Erfahrung in der Verarbeitung, sondern kennt sich aufgrund unzähliger Produkte für den Life Science-Sektor auch bestens mit den entsprechenden Normungen aus. Genau mit diesem Wissen entwickelte starlim jetzt den passenden Produktionsprozess für den, von der MAM Babyartikel GmbH aus Wien entwickelten, neuen 2-Komponenten-Silikon-Sauger auf Basis einer Hart-Weich-Verbindung, der vor allem für Neugeborene viele Vorteile bietet.
„Silikon-Silikon-Verbindungen sind grundsätzlich nicht neu. Wir stellen diese bereits seit über zehn Jahren sehr erfolgreich her“, berichtet Leopold Pühringer, Leiter der Produktentwicklung bei starlim, „einen Vollsilikon-Schnuller aus zwei unterschiedlichen Typen gab es jedoch bisher nicht.“ Clou bei der Umsetzung des Schnullerdesigns von MAM in die passende Werkzeugtechnologie waren die Schnelligkeit und damit Wirtschaftlichkeit. Schließlich nutzt der Flüssigsilikon-Spezialist hierzu eigene FE-Methoden. „Der Kunde definiert sein Endprodukt und wir erarbeiten mit Hilfe der Simulationssoftware die passenden Verfahrensschritte, und zwar unter Berücksichtigung aller nötigen Parameter, wie Form, Temperatur, Viskosität und Druck.“ So lässt sich ein komplett neues Design, wie in diesem Falle, sehr schnell und kostengünstig realisieren. Es fallen bis zum Schluss weder Kosten für die iterative Herstellung des Werkzeuges noch Produktionskosten noch Materialabfälle an. „Die Zusammenarbeit mit starlim, die wir bereits seit über 40 Jahren pflegen, führt immer wieder zu sehr überzeugenden Ergebnissen“, lobt Harald Schermann, Head of Technical Product Management & Strategic Purchasing bei MAM seinen Entwicklungspartner starlim.
Eine Herausforderung ist der Produktionsprozess dennoch. Zunächst entsteht das Schild aus einem Silikon mit einer höheren Shore A Härte. Dieses muss dann in die zweite Maschine überführt werden, in der das weiche Silikonteil gespritzt wird und die beiden Teile verbunden werden. Den vorsichtigen Transport des weichen und noch warmen Silikonteils übernimmt ein Roboter. „Bei unseren Berechnungen mussten wir berücksichtigen, dass es bei Verschluss des zweiten Werkzeugs zu einem leichten Quetschen des ersten Silikonteils kommen kann. Mit wenigen virtuellen Iterationsschritten haben wir die Herausforderung gemeistert“, berichtet Leopold Pühringer. „Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, so Harald Schermann, „wir konnten den Schnuller dank der schnellen Umsetzung bereits in den Markt einführen.“
Der Vollsilikon-Schnuller aus zwei unterschiedlichen Silikon-Komponenten ist etwas kleiner als herkömmliche Schnuller mit Thermoplast-Schild. Das optimierte Design macht den Schnuller zudem besonders leicht, so dass er einen hohen Tragekomfort bietet und gerade bei Frühgeborenen und Säuglingen in den ersten Lebensmonaten Druckstellen um den Mund herum vermeidet. Selbstverständlich erfüllt der 2 K-Silikon-Schnuller alle Anforderungen in Bezug auf Langzeitstabilität und Temperaturbeständigkeit, so dass er zu hygienischen Zwecken regelmäßig sterilisiert werden kann. Auf Wunsch kann das Silikonschild sogar in verschiedenen Farben hergestellt werden.